Neues Verbundmaterial kann Aluminium ersetzen
Ein neuer, starker und nachhaltiger Verbundwerkstoff, der Aluminium und sogar Stahl überlegen ist.
In enger Zusammenarbeit mit einem seiner Kunden hat Primo einen neuen, robusten Verbundwerkstoff mit geringer CO2-Bilanz entwickelt. Erste Tests sind vielversprechend: Der Verbundwerkstoff weist eine hohe Steifigkeit, ein gutes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht, eine hohe chemische Beständigkeit, eine hohe Temperaturtoleranz und eine geringe Wärmeausdehnung auf. All diese Eigenschaften machen ihn zu einer wichtigen Alternative zu Aluminium.
Das ist eine gute Nachricht für viele Branchen.
Aluminium ist seit Jahrzehnten der beste Werkstoff, wenn es um das Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht geht. Allerdings ist die Verarbeitung von Aluminium mit einem hohen Energieverbrauch verbunden und daher im Hinblick auf die CO2-Bilanz, eine schlechte Wahl.
Mit dem neuen Verbundwerkstoff ändert sich das. Erste Berechnungen zeigen, dass der CO2-Fußabdruck mehr als 6-mal kleiner ist, als bei Aluminium. Neben den Vorteilen in Bezug auf Festigkeit und Nachhaltigkeit eignet sich der Verbundwerkstoff auch für die Inline-Bearbeitung wie etwa Bohren, Stanzen und für weiche Dichtungen, die entweder mit dem Profil extrudiert oder für eine einfache Demontage montiert werden. Dies macht ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für viele Anwendungen.
Überlegen im Vergleich zu Aluminium und sogar zu Stahl
Für Tommy Kammersgaard, R&D-Manager bei Primo Dänemark, ist das eine aufregende Entwicklung. "Wir blicken in eine Zukunft, in der Verbundwerkstoffe mit technischen Kunststoffen, die ganz oder teilweise auf recycelten Bestandteilen basieren, in vielen Fällen Aluminium und sogar Stahl überlegen sein werden. Das wird viele spannende Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, zum Beispiel in der Fenster- und Türenindustrie, der Automobilindustrie und vielen anderen Branchen", erklärt er.
Geringere Umweltbelastung
Diese Ansicht teilt auch Søren Enggaard, Werkstoffspezialist bei Primo. "Dies ist eine aufregende Reise über das Upcycling von Materialien zu einem neuen technischen Hochleistungspolymer, das herkömmliche technische Neupolymere in Frage stellt. Der Verbundwerkstoff hat nicht nur eine geringere Umweltbelastung, sondern bietet auch eine hervorragende Steifigkeit und Designfreiheit. Daher kann er in vielen Fällen Aluminium und sogar Stahl ersetzen, wenn das Design stimmt.“
Primo plant, den neuen Verbundwerkstoff in Kürze auf den Markt zu bringen. Zu den Schlüsselbranchen für den neuen Verbundwerkstoff gehören:
- Gebäude
- B2C
- Energie, Leistung und Elektronik
- Gewächshauser
- HVAC und Kältetechnik
- Medizintechnik
- Transport und Verkehr
- Weiße Ware
- Fenster und Türen
Über Primo
Die dänische Gruppe hat ihren Hauptsitz in Kopenhagen und verfügt über Vertriebs- und Produktionsaktivitäten an 11 Standorten in Europa und China. Die Gruppe beschäftigt derzeit 980 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 174 Millionen EUR (per 31.12.2023). Das Unternehmen wurde von der Familie Grunnet gegründet und befindet sich in ihrem Besitz. Seit seiner Gründung im Jahr 1959 hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderten Profillösungen aus Kunststoff spezialisiert.